Lesbische Gefühle Teil 05 :
Die Woche verlief wie gewohnt. Dirk machte seine Geschäfte, Lisa ihre Baustellen und Pläne. Die Geschäfte mit Immobilien boomten und die Leute gaben ihr Geld für teure Inneneinrichtungen und Häuser aus.
„Sind die Pläne für Baumeister fertig, Frau Schäfer, fragte ihr Chef. „Ja, ich bringe sie ihnen sofort.“ „Prima, dann können wir sie ja morgen einreichen, ach, übrigens, Brüning wollen eine Änderung, die Wohnzimmerfenster sollen doch besser bis zum Boden gehen, also keine Brüstung oder Sockel.“ Lisa verzog säuerlich ihr Gesicht. „Die wissen einfach nicht, was sie wollen, wenn die so weiter machen, dann ziehen die nie in ihr Haus.
Gut das ich dem Fensterbauer noch keine Freigabe für die Wohnzimmerfenster gegeben habe.“ „Selbst wenn, meinte ihr Chef, die Brünings haben genug Geld, die lassen auch Fenster auf Verdacht bauen, und wenn es ihnen nicht gefällt, dann suchen sie sich halt andere aus, mir soll es recht sein.“ Er schmunzelte. „Vielleicht sollten sie aber doch mal intervenieren,“ schlug Lisa mit einem süßsauren Lächeln vor.

„Nein, Nein, sie machen das schon genau richtig, bedeutete er ihr mit einem Lächeln. Wie lange bleiben sie heute noch, fragte er, es ist schon zwanzig Uhr.“
„Ich mache die Ausschreibung für die Fliesenleger noch fertig, und dann werde ich nach hause fahren.“ „Gut, ich bin dann schon weg, Frau Bachmann, bis morgen.“ „O.k., schönen Abend noch, bis morgen.“
Das Handy klingelte. „Architekturbüro Reuter, Bachmann guten Abend.“
„Hallo, hier ist Sandra, Sandra Hochheim.“ Lisa sank in den Bürostuhl.
„Sandra, du erinnerst dich doch, Sonntag vor acht Tagen.“ „Ja, ich weiß, ich hab´ nicht mit dir gerechnet, ich bin noch auf der Arbeit.“ „Wenn ich dich störe, rufe ich besser später noch mal an.“ „Nein… du störst nicht. Ich wollte sowieso gerade Feierabend machen.“
„Ich habe dich vermisst, Lisa. Und habe gedacht… du wolltest mich doch anrufen, und da du dich fast eine Woche nicht gemeldet hast, da bin ich davon ausgegangen, dass du mich vielleicht nicht wiedersehen willst. Ich habe die ganze Zeit an dich denken müssen und ich…“
„Es tut mir leid, aber ich habe im Moment sehr viel um die Ohren, darum habe ich mich nicht gemeldet und auch gar nicht daran gedacht, wenn ich ehrlich bin. Aber es ist schön, dass du daran gedacht hast.“ „Geht es dir gut,“ fragte Sandra. „Bis auf den Stress hier, eigentlich ja, und das Sitzen fällt mir auch nicht mehr so schwer.“ Sandra lachte. „Ich hab´ jeden Tag an dich gedacht.
Ich möchte dich gerne näher kennen lernen. Vielleicht sollten wir es noch mal von vorne versuchen… ich meine natürlich, uns kennen zu lernen, zu reden und so. Du weißt schon.“ Lisa grinste. „Ich weiß was du meinst, von hinten, dass haben wir schon hinter uns.“ Sandra lachte laut.
„Ich noch nicht, das Vergnügen hatte eine andere. Aber die spielt zwischen uns doch keine Rolle, oder.“ „Welche Rolle hast du dir denn gegeben, forschte Lisa.“ „Ich möchte deine Freundin sein und vielleicht auch mehr, dass überlasse ich dir und dem Schicksal.“ „Lass uns unser Leben lieber selbst in die Hand nehmen,“ meinte Lisa. „Heißt das, dass wir uns wiedersehen.“ „Ja,“ sagte Lisa.
Lisa spürte, wie Sandra sich freute. „Das ist schön, wann hast du Zeit, fragte Sandra. „Morgen Nachmittag, gegen sechzehn Uhr, dann fahre ich von der Baustelle weg, die ist in Herne, ich könnte etwa um siebzehn Uhr bei dir sein.“ „Prima, lass uns zum See fahren und Eis essen. Dann können wir uns unterhalten.“ „Eine gute Idee, wir treffen uns am See, siebzehn Uhr im Restaurant, sagte Lisa.“ „Ich freue mich, bis morgen dann, tschüs.“ Lesbische Gefühle Teil 05
„Warum hast du ihr nicht gesagt, dass es nicht geht. Warum nicht, grübelte Lisa. Es hat doch keinen Sinn, es kann doch nicht für die Dauer sein, was soll es bringen. Ich bin ein Feigling. Es wird doch darauf hinauslaufen, dass ich wieder mit ihr schlafe. Nichts dagegen einzuwenden, aber eine Beziehung, die wird dabei herauskommen.
Eine Beziehung. Genau das wolltest du nicht. Keinen Beziehungsstress, keine Gefühle, keine Vorhaltungen, keinen Schmerz, keine Enttäuschung. Lisa seufzte laut. Sie ist was besonderes. Deshalb. Lisa suchte nach einer Erklärung, als säße sie vor Gericht. Wir werden nur reden, wie Freundinnen.
Warum soll eine Frau wie ich, keine Freundin haben. Andere haben auch eine. Die gehen aber nicht ins Bett und treiben es schamlos miteinander, kam es ihr in den Sinn. Wie ich es auch drehe, es bleibt, wie es wird, und wie es wird, sehen wir morgen.“
Lisa parkte den Wagen. Nervös kramte sie in ihrer Handtasche, schaute in den Spiegel, kontrollierte ihren Lidstrich und seufzte. Sie war aufgeregt. Jetzt bleib mal geschmeidig, das ist nur ein Treffen unter Freundinnen, sonst nichts.
Sie ging über den Parkplatz in Richtung Restaurant. Sandra saß draußen unter einem Sonnenschirm und winkte ihr zu. Sie trug eine weiße Jeans, darüber ein knallrotes Top, und eine schwarze Sonnenbrille, die sie sich in die kastanienroten Haare geschoben hatte. Die Haare hatte sie sich zu einem Zopf gebunden, der ihr fast bis zur Hüfte reichte. Lisas Herz klopfte heftig.
„Hallo Lisa, schön das du da bist,“ sagte Sandra erfreut und stand auf. Sie gaben sich die Hand und einen Kuss auf die Wange. Sandra hielt Lisas Hand einen Moment lang zärtlich in der Hand und führte sie an den Tisch. „Du siehst toll aus,“ sagte Sandra. „Findest du,“ meinte Lisa und schaute an sich herab. „Ja, du bist hübsch,“ sagte Sandra mit gedämpfter Stimme. Lisa schaute sie verlegen an. „Hast du schon bestellt,“ fragt Lisa. „Nein, ich bin auch gerade erst gekommen.“
Die Bedienung kam. Sie bestellten sich ein Eis. Es kam Lisa vor, als würde sie Sandra zum ersten Mal sehen. Klar, sie wusste wie sie aussah, sie kannte ihren Körper, aber nicht, wie sie sich in der Öffentlichkeit gab, wie sie sich zu kleiden pflegte, wie sie ein längeres Gespräch führte, sich ausdrückte oder wie sie sich bewegte, sich gab unter Menschen.
„Was macht Angela,“ fragte Lisa wie beiläufig. „Sie ist wieder bei ihren Eltern. Sie büffelt fürs Abi. Ein Blatt im Wind, mal hier, mal dort, mal bleibt es irgendwo hängen, dann fliegt es wieder fort.“ Sie schauten sich an. Lisa verstand. „Ein gutes Abitur zu haben, ist in der heutigen Zeit sehr viel wert, sie tut gut daran zu Hause zu lernen.“ „Das denke ich auch,“ sagte Sandra nachdrücklich.
„Wie war deine Woche,“ fragte Lisa. „Arbeiten, essen, schlafen, eigentlich immer dasselbe. Man lebt sein Leben, so gut, oder so schlecht es eben geht. Es kommt halt immer darauf an.“ „Worauf, fragte Lisa, worauf kommt es dir an.“ Lesbische Gefühle Teil 05
„Ich frage mich manchmal, wofür ich dass alles mache, für wen und für was.
Nur um zu leben, am Leben zu bleiben, Miete zu bezahlen, Rechnungen, ab und zu ins Kino, das war´s dann auch schon,“ meinte Sandra fragend. „Mir geht es ähnlich,“ sagte Lisa leise. „Du hast wenigstens einen Menschen, der zu Hause auf dich wartet,“ stellte Sandra fest. „Der wartet schon lange nicht mehr, und wenn, dann auf einen Anruf, der ihm Geld bringt.“ „Liebst du ihn,“ fragte Sandra vorsichtig. „Ich weiß es nicht, ich hab´ s wohl vergessen.“ Sandra legte schüchtern ihre Hand auf Lisas Arm. „Ich mag dich sehr, flüsterte sie, und ich würde alles daran setzten, einen unvergesslichen Eindruck bei dir zu hinterlassen.“
Lisa schaute sie an und lächelte verlegen. „Oder hab ich das schon,“ flachste Sandra. Lisa errötete. „Es muss dir nicht peinlich sein, es war wunderschön mit dir, ich wollte es unbedingt, als ich dich sah. Soll ich dir sagen, was ich gedacht habe, als ich dich sah, fragte Sandra in der Hoffnung, ein Ja zu hören. „Ja, was hast du gedacht, sei bitte ehrlich,“ flüsterte Lisa. „Ich werde immer ehrlich zu dir sein,“ erklärte Sandra.
„Ich habe gedacht, diese schöne Frau lässt du dir nicht durch die Lappen gehen, flüsterte sie. Und ich war zwar todmüde. Als ich nach hause kam, aber, als ich dich sah, wollte ich dich unbedingt kennen lernen. Ich hatte mit euch beiden nicht mehr gerechnet. So war ich erstaunt euch noch in der Wohnung vorzufinden. Und als ich dich dann sah, war ich froh darüber.
Ich bin mir darüber im klaren, dass es dich ziemlich geschockt haben muss, wie freizügig wir mit uns umgegangen sind. Ich habe mich nicht verstellt, aber im nachhinein bereue ich, dich so… na du weißt schon, ich wollte dich an dem Abend unbedingt, aber ich wollte dich gleichzeitig nicht verführen.
Du bist für mich etwas besonderes, nicht so ein Mädchen wie Angela. Du bist einer reife Frau, mit Erfahrung im Leben, dir kann man nichts vormachen.“
Lisa hörte aufmerksam zu. Irgendwie kamen ihr diese Überlegungen bekannt vor. Sandra hatte Angst vor dem Gedanken, einen schweren Fehler begangen zu haben. Den Fehler, durch ihre Sehnsucht nach Liebe, Freundschaft und Erfüllung, einen Menschen, der ihr unendlich wertvoll erschien, der ihr Leben vielleicht lebenswerter machte, vom ersten Augenblick an gekränkt, oder mit ihrer offenen Art überfahren zu haben. Sie hatte Angst vor ihrer selbstsüchtigen Leidenschaft, die sie hinter ihrem Handeln vermutete, und die sie für ihre Hinterlist verantwortlich machte.
Sie hätte sich Ohrfeigen können. „Es gibt nichts zu bereuen,“ sagte Lisa leise. Sandra schaute sie an. „Wie meinst du das,“ fragte sie ratlos. „Lisa nahm ihre Hand. Es ist mir genauso gegangen, wie dir. Wenn ich eine so reife und erfahrene Frau wäre, hätte ich dann nicht deinen Verführungskünsten standhalten müssen,“ sagte sie leise. Sie kam dicht an Sandra heran. „Ich war genauso von dir angetan und bin es immer noch. Du glaubst gar nicht, wie nervös ich nach deinem Anruf war.
Ich habe dich nicht vergessen und die ganze Woche über, vor allem abends im Bett, an dich denken müssen. Im übrigen hat mir der Abend mit dir und Angela sehr gefallen, ich habe nicht gedacht, dass es so schön sein kann, vor allem mit dir. Ich war zwar etwas schockiert, aber es war atemberaubend.“ „Du bist mir nicht böse, und hältst mich auch nicht für eine geile Schlampe oder so,“ fragte Lisa leise. „Nein, das bist du nicht, und das habe ich auch nie gedacht. Lesbische Gefühle Teil 05
Für mich bist du ein nettes Mädchen, dass man gerne zur Freundin haben möchte, und dass halt ein wenig mehr Feuer im Hintern zu haben scheint, als das bei anderen gewöhnlich der Fall ist.“ Sandra lächelte glücklich. „Das Feuer brennt jetzt nur noch für dich, Lisa, sagte Sandra. Ich habe dich sehr gern und möchte deine Freundin sein, habe ich eine Chance,“ setzte sie fragend hinzu.
„Wir sind es bereits, antwortete Lisa, mit keinem anderem Menschen könnte ich so offen und ehrlich reden, als mit einer Freundin.“ Sandras Augen strahlten. „Lass uns zahlen und ein wenig am See entlang gehen,“ bat Sandra. „Ja, lass uns ein wenig spazieren gehen, ich sitze eh den ganzen Tag im Büro.“
Sie schlugen den Weg um den See ein, der zum Teil durch dichten Wald führte.
Die Abendsonne spiegelte sich im ruhigen Wasser. Hin und wieder sah man Fische Mücken und Fliegen jagen, die sich unerfahren wie sie waren, zu dicht an die Wasseroberfläche gewagt hatten und den tödlichen Gefahren in den Untiefen des Sees keine Beachtung schenkten. Entweder sie kannten sie nicht, oder sie spielten mit ihnen.
„Ich möchte dir eine Frage stellen,“ sagte Sandra nach einer Weile. „Na los, frag schon,“ sagte Lisa. „Du weist ich bin sehr direkt, sei mir also nicht böse…
„Jetzt frag schon, meinte Lisa schnell, ich beiße nicht gleich.“
Sandra begann vorsichtig zu sprechen. „Als meine Freundin, würdest du deshalb für die Zukunft ausschließen, jedenfalls für die nahe Zukunft, mit mir zu schlafen, würdest du das ausschließen.“ „Du willst wissen, ob sich etwas geändert hat, nur weil wir jetzt Freundinnen sind. Es kommt darauf an, wie du den Begriff Freundin definierst. Wenn du mich, als eine Frau siehst, der du deine Gefühle, deine Träume und Ängste anvertrauen kannst, und sie dir ihre, dann stimme ich mit dir überein, dazu muss sie nicht gleich deine Geliebte sein,“ erklärte Lisa.
Sandra sagte nichts und starrte auf den Weg. Lisa wusste, dass Sandra auf etwas bestimmtes hinaus wollte, diese Antwort war ihr nicht eindeutig genug.
Lisa blieb stehen und schaute auf den See.
„Anders herum, warum sollte man sich mit seiner Geliebten nicht auch über Probleme und Sorgen, oder über Glück und Liebe unterhalten können, setzte sie hinzu. Sie hakte sich unter Sandras Arm und lächelte hintergründig. Im übrigen, was können wir denn noch falsch machen. Das eine haben wir schon hinter uns, da kennen wir uns schon recht gut.“ „Ich kenne da aber noch ein paar Stellen, die du noch nicht gesehen hast,“ meinte Sandra frivol. Sie lachten.
„Ich schließe für die Zukunft gar nichts aus, mein Liebling, sagte Lisa leise.
Ich hatte Angst vor einer Beziehung und jetzt bin ich mitten drin.“ „Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin nicht mehr und nicht weniger, als dass, was du in mir siehst. Ich halte dich nicht fest, dazu liebe ich dich zu sehr, erklärte Sandra. Lesbische Gefühle Teil 05
Ich lasse dir die Freiheit der Wahl und stelle mich nicht dazwischen. Lass uns reden, wenn uns danach ist, und lass uns Sex haben, wenn uns danach ist, oder nach beidem. Sandra drückte dabei freundschaftlich Lisas Arm. Du glaubst gar nicht wie romantisch ich sein kann.“
Lisa hatte aufmerksam zugehört. „Na, da bin ich ja mal gespannt,“ antwortete sie. „Ich habe eine Idee, begann Sandra. Kommenden Samstag machen wir einen drauf, einverstanden. Wir gehen Tanzen, oder ins Kino, was immer du willst. Und dann gehen wir zu mir, wir bestellen etwas zu essen, hören dabei Musik, trinken Wein, reden über dieses und jenes…“
„Ich weiß gar nicht, wie ich die Zeit bis Samstag mit diesen Aussichten ruhig und gelassen verbringen soll,“ lachte Lisa. „Es geht mir genauso. Wir telefonieren jeden Tag miteinander und wenn du Zeit hast, dann treffen wir uns irgendwo, es wird uns schon etwas einfallen, Lisa.“ „Ja, Sandra, so machen wir es.“
„Was hast du Dirk gesagt, wo du hingest,“ fragte Sandra. „Na, die Wahrheit, ich gehe zu meiner Freundin, ganz einfach,“ antwortete Lisa. „Hat er nichts gesagt, dass du am Samstag mit deiner Freundin ausgehst, statt mit ihm.“ „Er gehe zum Kartenspielen, hat er gesagt, zu seiner Männerrunde. Wir haben also Zeit, den Abend und die Nacht.“ „Ich habe die Kinokarten schon in der Tasche, wir können uns noch einen genehmigen, bevor der Film anfängt,“ sagte Sandra.
Das Taxi hielt vor dem Kino. Sie drängelten sich durch die wartenden Leute und gingen nach oben. „Was willst du trinken,“ fragte Sandra. „Cola mit einem großen Schuss Asbach, zur Feier des Tages, lachte Lisa.“ „Die nehme ich auch, und was feiern wir.“ „Uns, wir feiern uns,“ rief Lisa. Sandra besorgte die Getränke an der Theke und Lisa zwei Maxiportionen Poppkorn. „Du hast wohl noch was besonderes vor,“ fragte Sandra und zeigte auf die großen Tüten in Lisas Händen.
„Wenn wir uns weiter mit der Cola so ranhalten, werden wir heute Nacht wohl nicht mehr zum Poppen kommen,“ meinte Lisa leise. Sandra kicherte, und hielt sich eine Hand vor den Mund. „Wenn ich einen in der Krone habe, dann bin ich im Bett nicht mehr zu halten,“ drohte sie. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass da noch einer Steigerung möglich ist.“ „Na wart´s ab, es geschehen noch Zeichen und Wunder.“
„Komm, der Einlass beginnt, wir suchen unsere Plätze und machen es uns gemütlich,“ sagte Lisa. Sie betraten den halbdunklen Kinosaal. „Wir müssen ganz nach oben, sagte Sandra und ging die Stufen hoch.
Hier sind wir richtig.“ Sie ließ sich in den Sitz fallen. „Hey, du hast einen Pärchensitzplatz gebucht, das ist ja toll,“ meinte Lisa, setzte sich und lümmelte sich in den Sitz neben Sandra. „Ich habe an alles gedacht,“ flüsterte sie zu Lisa gebeugt und lächelte sie an. Lisa stopfte sich eine Handvoll Poppkorn in den Mund. „Wenn du so weiter schaufelst, dann hast du gleich beim Hauptfilm nichts mehr zu naschen, und an meine Tüte lass ich dich nicht ran,“ mahnte Sandra. Lesbische Gefühle Teil 05
„Ich bin halt ´ne Naschkatze und die Poppies schmecken so gut,“ antwortete Lisa. „Schau mal wer da gerade reinkommt,“ sagte Sandra und stupste Lisa an. „Das ist Angela, erkannte Lisa, mit einer anderen im Schlepptau, kennst du sie.“ „Nein, ist mit unbekannt, Angela kennt viele,“ meinte Sandra beiläufig.
„Sollen wir uns bemerkbar machen,“ fragte Lisa. „Nein. Wenn überhaupt, dann warten wir besser bis nach dem Film.“ Das Kino füllte sich bis auf den letzten Platz. Langsam wurde das Licht heruntergefahren, der Vorfilm begann. Sandra und Lisa kuschelten sich in den Doppelsitz und knabberten ihr Popkorn.
Sie strömten auf die Straße. Kinobesucher standen bereits wieder in langen Schlangen vor den Kartenschaltern für den Spätfilm an. Sandra und Lisa betraten die Straße. Lisa hakte sich unter Sandras Arm. „Hat´s dir gefallen,“ fragte Sandra und schaute Lisa von der Seite an. „Ja klar, ich stehe zwar nicht unbedingt auf Actionfilme, aber das Thema ist echt interessant. Manchmal glaube ich auch, dass Leben ist wie eine Matrix. „Was ist eigentlich genau eine Matrix, fragte Sandra, ich hab´ zwar schon davon gehört, dass es irgendwas mit Mathematik zu tun hat, aber so genau weiß ich das auch nicht.“
„Ja, es hat was mit linearer Algebra zu tun, mit Matrizen, mit linearen Gleichungen. Das Wort Matrix kommt aus dem Lateinischen.“ „Und was bedeutet es, hakte Sandra nach.“ „Es bedeutet ursprünglich Mutterboden, Gebärmutter oder auch Mutterleib.“ „Ist ja interessant, wenn man das weiß, dann erscheint einem der Film in ganz anderem Licht.
Mir hat er auch gefallen,“ sagte Sandra. „Was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Abend, fragte Lisa, hattest du dir nicht ein bestimmtes Programm ausgedacht,“ fragte Lisa neugierig. „Du meinst…“ „Ja, ich meine das Essen, die Musik,“ setzte Lisa Sandras lauten Gedanken fort. Sandra lächelte sie an, ihre Augen strahlten. Langsam gingen sie in Richtung Taxistand.
„Hallo ihr beiden,“ hörten sie hinter sich eine bekannte Stimme. Sie drehten sich um. „Hallo Angela, rief Sandra, du warst auch im Film, wir haben dich gesehen.“ „Ja, ich war mit Laura dort. Sie begrüßten sich. „Eine Schulfreundin, setzte Angela ergänzend hinzu. Wir wollen noch ins Butterfly, kommt ihr mit,“ fragte sie. „Nein, wir haben was anderes vor,“ erwiderte Lisa. „Na gut, dann schönen Abend noch, war nett dich wiederzusehen,“ meinte Angela, gab Lisa die Hand und drückte sie etwas länger als sie das sonst bei jemanden tat. „Ja, vielleicht sehen wir uns nochmal,“ sagte Lisa. Sie verabschiedeten sich. Sandra rief ein Taxi.
„Ich glaube ich habe diese Laura schon mal gesehen, meinte Sandra, als sie zu ihrer Wohnung fuhren. Im Butterfly, genau, im Butterfly, da hab´ ich sie schon mal gesehen, mit Maike.“ „Lässt dir das keine Ruhe,“ meinte Lisa forschend. „Es ist mir egal, sie ist jung, aber jedenfalls alt genug und kann machen was sie will. Es hat mich halt nur interessiert. Für mich ist etwas anderes wichtiger geworden.“ Sie berührte vorsichtig Lisas Hand, die neben ihr lag. Das Taxi hielt. Sandra zahlte. Lesbische Gefühle Teil 05
„Das Essen und den Wein bezahle ich, sagte Lisa beim Hinaufgehen. Es war zwar deine Idee und deine Einladung, aber jetzt bin ich daran zu bezahlen. „Na schön, entgegnete Sandra, dann bestelle ich mir jetzt einen Hummersalat, Champagner und dazu einen italienischen Geiger.“ Lisa lachte und kniff Sandra in den Po. „Hey, was hat mich da gekniffen, meinte Sandra, ist der Hummer schon angekommen.“ Sie kicherten und betraten Sandras Wohnung. „Es ist immer wieder schön, nach Hause zu kommen,“ meinte Sandra, machte das Licht an und griff zum Telefonhörer.
Sie bestellten sich Essen beim Italiener. Sandra holte Weingläser aus der Küche. „Heut Abend machen wir es uns richtig gemütlich, heute ist Frauenabend.“ Lisa half den Tisch zu decken. Sandra schob den Sessel vor das Sofa, zog ihre Schuhe aus, warf sich aufs Sofa und legte die Beine auf den Sessel. „Das tut gut, die Schuhe hab´ ich neu, die müssen erst mal eingelaufen werden. Komm, setzt dich und leg´ deine Füße hoch,“ forderte sie Lisa auf.
Lisa setzte sich zu ihr. „Ja, es ist eine wahre Wohltat,“ stöhnte sie erleichtert auf.
Es klingelte an der Tür. „Unser Essen,“ rief Sandra. „Das ging aber schnell, meinte“ Lisa. „Die Pizzeria ist gleich um die Ecke, und ich bin Stammkunde dort, rief Sandra, die bereits an der Tür war und den Türöffner bediente. „Warte, ich bezahle,“ sagte Lisa. Lisa bezahlte den Pizzaservice. Sandra packte das Essen aus und stellte es auf den Glastisch im Wohnzimmer. „Das sieht echt lecker aus,“ meinte sie und schnupperte an ihrer Lasagne.
Lisa machte den Wein auf und füllte die Gläser. „Zum Wohl mein Schatz,“ sagte Sandra vergnügt und prostete Lisa zu. Sie gaben sich einen flüchtigen Kuss und begannen mit dem Essen. „Wie schmeckt der Salat,“ fragte Sandra. Lisa spießte eine Stück Tomate auf die Gabel, tunkte sie in die Sauce und hielt sie Sandra hin. „Hmm, lecker, murmelte Sandra, damit kannst du mich öfter Füttern. Hier probier mal die Lasagne.“
Sie genossen das Essen. „Ich kann nicht mehr,“ sagte Sandra und ließ sich ins Sofa zurückfallen. Lisa räumte die Sachen vom Tisch und brachte sie in die Küche. „Bleib sitzen, ich mache das schon,“ sagte sie zu Sandra, die gerade aufstehen wollte. Sandra kam zurück und setzte sich neben sie. „Ich bin auch ziemlich vollgestopft, meinte Lisa. Erst die Tüte Popkorn, die Cola, das Essen, der Wein, ich glaube, morgen habe ich ein Kilo mehr auf der Hüfte, und einen in der Krone hab´ ich auch schon. Der Wein haut ganz schön rein,“ meine Liebe.
„Egal, meinte Sandra, heute machen wir es uns so richtig gemütlich, das haben wir uns verdient.“ Sie stand auf, drehte das Licht kleiner, zündete die Kerze auf dem Tisch an und machte leise Musik. Sie setzte sich wieder zu Lisa. „Ich platze gleich,“ sagte Lisa beiläufig und öffnete ihren Hosebund, um ihrem Bauch ein wenig Platz zu verschaffen. Sandra zog ihre Beine zu sich auf das Sofa und kuschelte sich an Lisa. Sie lauschten der Musik. Lesbische Gefühle Teil 05
„Es ist schön mit dir heute Abend gewesen,“ sagte Sandra leise und schaute auf die flackernde Kerze. „Es ist immer noch schön,“ erwiderte Lisa. Sandra lachte leise. Der Film war gut, das Essen hat gut geschmeckt, wir haben uns amüsiert, ein schöner Abend bei Wein und Kerzenlicht, das hast du doch so geplant,“ zählte Lisa auf. „Und, hat er es dir gefallen,“ fragte Sandra. „Ja, sehr, es war ein schöner Abend.“ „Bist du glücklich,“ fragte Sandra verträumt. „Ich war schon lange nicht mehr so ausgelassen… so ruhig und… so verliebt, wie heute.“
Sandra legte eine Hand auf Lisas Bauch und streichelte ihn sanft.
„Das tut gut, sagte Lisa leise, ich bin gefüllt, wie eine Weihnachtsgans.“ „Ich habe dich auch sehr lieb, flüsterte Sandra. Es ist schön mit dir. Ich habe dich gern in meiner Nähe, es beruhigt mich.“ Lisa legte einen Arm um Sandras Schultern und streichelte ihren Arm. Sandra kuschelte sich nahe an Lisa und streichelte weiter ihren Bauch. Sie saßen eine ganze Weile so da.
„Es ist spät,“ sagte Sandra plötzlich in die Stille und richtete sich langsam auf.
Sie schauten sich an. „Ich will es auch,“ sagte Lisa. Ohne ein Wort zu sagen stand Sandra auf, blies die Kerze aus, stellte die Musik ab und verschwand im Bad. Sandra ging ihr hinterher. Sie machten sich frisch und gingen ins Schlafzimmer. Sandra machte den Deckenfluter an und dimmte ihn herunter.
„Machst du mir den Zopf auf,“ fragte Sandra. „Ja, gern.“ Sandra setzte sich auf die Bettkante. Lisa kam hinter sie aufs Bett und begann den Zopf zu entflechten. „Ich beneide dich um dein wunderschönes Haar, sagte Lisa, es dauert Jahre, bis man so langes Haar hat.“ „Ich trage sie schon so seit meiner Kindheit. Mutter hat mir immer einen Zopf geflochten.“ „Es dauert bestimmt lange, bis er geflochten ist.“ „Wenn man Übung hat, geht es recht schnell.“ Sandra nahm ihr Haar und lockerte es.
Es fiel ihr wie ein Schleier über die Schulter. Lisa fasste sie an die Schulter, kam dicht an sie heran und roch an ihrem Haar. „Dein Haar duftet wie eine Rose.“ Sandra lächelte. „Bin ich für dich schön.“ „Du bist eine wunderschöne Frau, etwas besonderes.“ „Findest du wirklich.“ „Du hast das doch bestimmt schon öfters gehört,“ meinte Lisa. „Ob du´ s glaubst oder nicht, aber so wie du gerade hat mir das noch niemand gesagt.“
Lisa war erstaunt. Sandra stand auf und zog ihre Sachen bis auf ihren Slip aus. Sie zog das dünne Laken zur Seite und legte sich neben Lisa ins Bett,die auf dem Bett gesessen hatte und ihr die ganze Zeit zugesehen hatte. Sie war von ihrer Schönheit fasziniert.“ „Komm, sagte Sandra leise, leg dich zu mir.“ Lisa entkleidete sich und legte sich zu Sandra. Sie lagen auf der Seite uns schauten sich wortlos an.
„Als ich klein war, da haben mich die meisten meiner Schulkameraden gehänselt, wegen meiner roten Haare und meiner Sommersprossen,“ begann sie leise zu erzählen. Lisa stützte ihren Kopf in eine Hand, legte die andere auf Sandras Wange und streichelte mit dem Daumen über ihre Augenbraue. „Sie haben immer kleine rote Hexe zu mir gesagt und mich aufgezogen. Damals hab´ ich mir das immer zu Herzen genommen, aber es nach außen nie gezeigt, weißt du, es war nicht immer leicht, mit roten Haaren und Sommersprossen.“ Lesbische Gefühle Teil 05
„Aber gerade dass mag ich an dir besonders. Du bist anders, als die meisten Mädchen. Du bist unvergleichlich. Dein Äußeres fällt jedem auf, aber dass muss nicht bedeuten, dass dich die Menschen für eine Hexe halten. Sandra lächelte. Es bedeutet vielmehr, dass du dich aus der Masse des Gewöhnlichen heraushebst. Du bist halt nicht von der Stange, du bist aus einer besonderen Kollektion. Ich habe schon mal eine Frau gesehen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dir hatte.“
„Wo,“ fragte Sandra erstaunt. „Beim Friseur, in einer Modezeitschrift. Da war eine Bericht über die neueste Pariser Mode. In dem Magazin war ein Model abgebildet, das gerade auf dem Laufsteg ein extravagantes Kleid vorstellte. Sie sah fast so aus wie du, und sie hat mir echt gut gefallen.“ „Danke für das Kompliment, sagte Sandra hob ihren Kopf und gab Lisa einen Kuss. Du bist echt lieb zu mir, Lisa.“ „Ich meine es so, wie ich es sage. Ich hab´ dich lieb, so wie du bist, und wenn sich die Männer zu dir umsehen, dann reibe ich mir innerlich die Hände und freue mich darüber, dass sie keine Chance bei dir haben.“
Sie lachten beide laut. „Das bekomme ich schon gar nicht mehr mit,“ sagte Sandra. „Aber ich, führte Lisa fort, die Männer schauen dir nach, weil du hübsch bist, und ich werde dabei ein wenig eifersüchtig,“ gab sie zu. „Ich muss dich was fragen,“ sagte Sandra vorsichtig. „Was denn, leg schon los.“ Lisa legte ihren Kopf neben Sandra aufs Kopfkissen. „Ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen, ich könnte es glaube ich auch gar nicht, erklärte sie. Du bist mit einem verheiratet, schläfst mit ihm, aber gleichzeitig zieht es dich zu Frauen hin, das verstehe ich nicht.
Ich meine, es ist nicht schlimm für mich, aber ich versuche zu verstehen, warum du das tust. Ich versuche zu verstehen, wie du dabei fühlst in deinem Innern, ist es nur der Sex, und war das schon immer so.“ Lisa überlegte. „Es ist nicht nur der Sex, der für mich dabei einer Rolle spielt, es ist der ganze Mensch. Ich liebe meinen Mann, ich mag seine Stimme, seine Art zu reden, sich zu kleiden, sich zu bewegen. Ich mag den Sex mit ihm. Auch wenn es manchmal langweilig wird in unserer Beziehung.
Ich hab´ ihn geheiratet, weil er damals um mich gekämpft hat, er hat mir nicht das Gefühl gegeben, nur eine von vielen zu sein. Er sieht recht gut aus, und er ist auch kein Kostverächter gewesen, damals. Er hat viele Mädchen gehabt. Und hat sich sehr um mich bemühen müssen, das konnte er erst nicht recht begreifen. Die meisten Mädels sind schnell auf ihn abgefahren. Ich habe ihn damals ziemlich lange zappeln lassen. Ich wollte mir sicher sein, weißt du.
Lesbische Gefühle Teil 05
Er hatte sich damals Mut antrinken müssen, um mir einen Antrag zu machen. Lisa lächelte. Er hat sich mit ein paar Kollegen betrunken und ist dann mitten in der Nacht allein zu unserem Haus gewankt. Er hat laut nach mir gerufen. Ich lag schon im Bett. Er hatte eine Rose in der Hand und stand völlig nackt auf der Straße und hat mir einen Antrag gemacht. Du kannst dir sicher vorstellen, wie meine Eltern reagiert haben, als er vor unserem Haus stand. Die Polizei kam mit Blaulicht.
Unsere Nachbarn lagen alle in den Fenstern. Tatort Schimanski in unserer hochanständigen Siedlung. Sandra lachte. Er hat sich am anderen Tag entschuldigt und mich dann noch einmal gefragt. Ich habe ja gesagt, obwohl meine Eltern nicht so begeistert waren. Heute sind sie es. Er ist tüchtig, macht viel Geld mit Immobilien, er ist ein Vorzeigeschwiegersohn. Sandra schaute erwartungsvoll.
Lisa lächelte verschmitzt. Warum ich mit Frauen schlafe, führte Lisa fort.
Von: Adam